Saubere Sache

Ökologische Aspekte von Massenprintverpackungen

[Cortissimo] Tipps + Tricks

27.04.2018

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Anders als die Vorbilder aus der Natur: Ei- und Bananenschale, zerfallen industriell hergestellte Verpackungen nicht problemlos und ohne Schadstoffe zu hinterlassen. Warum trotzdem nicht auf Printverpackungen verzichtet werden muss und z.B. die Kunststofffolie besser ist als ihr Ruf...

Höchste Druckqualität, ökonomisch und ökologisch vernünftig: Das bietet die Cortina. Die Öko-Bilanz des wasserlosen Zeitungsdrucks ist wesentlich positiver als die konventioneller Druckmaschinen. Dank niedrigem Chemikalienverbrauch, weniger Papierabfällen und vor allem: null Liter Wasserverbrauch schont die Cortina die Umwelt tatsächlich. Und das Beste: Gerade, weil kein Wasser zum Einsatz kommt, wirken die Farben brillant und haben einen beeindruckenden Farbkörper – vor allem beim Einsatz umweltfreundlicher Lacke. Win-win-Situation – für den Kunden und die Umwelt.

Wie aber sieht es mit den Verpackungen für Massenprintprodukte aus? Zeitungsmagazine umweltschonend zu drucken, ist dank der Cortina kein Widerspruch mehr. Zeitungsmagazine umweltschonend zu verpacken – geht das?

Sorge um die Umwelt

Für Verlage sind die Verpackungen ihrer Printprodukte wichtig. Nicht nur, weil sie als Werbeträger fungieren und die Wertigkeit des Produkts erhöhen, sondern oft auch aus rein praktischen Erwägungen: Manche Zeitschriften enthalten Beileger wie CDs, DVDs oder Spielzeug, die sich beim Transport lösen und herausfallen könnten. Kaum eine Kinder- oder Jugendzeitschrift kommt noch ohne diese zusätzlichen Kaufreize aus. Die als „Gimmick“ bekannt gewordenen Beileger des Comic-Magazins Yps wären ohne Folienhülle nicht versendbar gewesen.

Tag für Tag flattern uns also Zeitschriften und Werbeprospekte ins Haus, die in Kunststofffolie verpackt sind. In der Schweiz werden sogar rund 75 Prozent aller Zeitschriften durch Folie geschützt. In den Köpfen vieler Verbraucher ist die Gleichung „Kunststoff ist umweltschädlich“ fest verankert. Sie ärgern sich über den anfallenden Müll und die vermutete Belastung für die Umwelt. Warum verpackt man die Printprodukte, wenn sie schon eine Schutzhülle für den Transport benötigen, nicht wenigstens in Papier? Das ist in der Regel recycelt und kann dem Rohstoffkreis über die Papiertonne wieder zugeführt werden. Wäre das nicht das Beste?

Ohne Recycling geht nichts

Klare Antwort: nein. Denn was viele Verbraucher nicht wissen: In Kunststofffolie verpackte Zeitschriften haben eine rund 20 Prozent bessere Ökobilanz als solche in Papierhüllen – das ergab eine Studie der schweizerischen Eidgenössischen Der Markt für Biokunststoffe boomt, auch im Bereich Massenprintverpackungen. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Papier ist überdies teurer in der Herstellung – und schwerer. Beim Gewicht schlägt die leichte Folie das Papier um Längen, beim Schutz vor Nässe sowieso.

Die Ratioform Verpackungen GmbH ist Deutschlands Marktführer im Handel mit Verpackungen und beliefert europaweit mehr als 150.000 Kunden. Das gestiegene gesellschaftliche Bewusstsein über die Auswirkungen fossiler Rohstoffe auf Umwelt und Klima, aber auch neue EU-Vorschriften, zum Beispiel zur Reduzierung von Plastikbeuteln, führen zu einer erhöhten Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Verpackungen. Mit einer „Erklärung zum umweltbewussten Handeln“ nimmt das Unternehmen auf diese Entwicklungen Rücksicht und legt den Fokus darauf, „Kunden mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Produkten zu beliefern“.

Konkret bedeutet das, dass Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt werden, die zu 100 Prozent recycelbar sind. Papierumschläge bestehen aus Recyclingpapier und kommen ins Altpapier, Kunststoffbeutel aus PP-Folie sind recycelbar und können wie viele andere Plastikverpackungen über die Gelbe Tonne der Wiederverwertung zugeführt werden. Laut dem IK Industrieverpackungen Kunststoffe e. V. werden in Deutschland über 50 Prozent aller Kunststoffverpackungen recycelt. Der zu stark verschmutzte Rest kann thermisch verwertet und anstelle von Öl in Energie umgewandelt werden. Klingt gut. Aber geht’s noch besser?

Wunderwaffe Biofolie?

Anscheinend ja, schaut man sich Öko- bzw. Biofolien an – Folien, die aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen produziert werden. Grundrohstoff ist zum Beispiel modifizierte Kartoffel- oder Maisstärke. Biofolien sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar, zerfallen in Wasser, Kohlendioxid und Biomasse, reduzieren so die Müllberge und tragen zum weltweiten Umweltschutz bei. Einfach nach dem Auspacken der Zeitung die Folie in die Biotonne werfen – den Rest erledigt die Natur bzw. der Einfluss von Sonnenlicht, Wärme und Sauerstoff.

Einziger Wermutstropfen: Auch der Anbau von Kartoffeln und Mais verschlingt Ressourcen, unter anderem Boden, Wasser und Dünger. Die allerbeste Lösung wäre es deshalb, Biokunststoffe aus natürlichen Abfällen herzustellen. Laut der IK Industrieverpackungen Kunststoffe e. V. arbeitet man daran. Der Markt für Biokunststoffe boomt jedenfalls, auch im Bereich Massenprintverpackungen. Derweil heißt es für Verlage wie für Verbraucher: verantwortlich handeln – und recyceln bzw. korrekt entsorgen.


Weitere Tipps + Tricks

Mit der aktuellen Ausgabe der Cortissimo gelingt es uns zum ersten mal, ein Printprodukt, gedruckt im wasserlosen Druck auf der Cortina, durch Layoutautomatisierung effizient und crossmedial aufzusetzen. Wir können damit Menschen persönlich mit Print ansprechen und diese direkt auf eine personalisierte Landingpage mobil oder im Web führen.

Matthias Tietz, Geschäftsführer RBD